Können wir wissen, wer Jesus Christus wirklich war?
|Napoleon, ein Genie der Menschenkenntnis, sagte über Jesus Christus: „Ich kenne die Menschen; und ich sage euch, Jesus Christus ist kein Mensch. Oberflächliche Gehirne sehen eine Ähnlichkeit zwischen Christus und den Gründern von Königreichen sowie den Göttern anderer Religionen. Diese Ähnlichkeit existiert nicht. Zwischen dem Christentum und jeder anderen Religion besteht ein Abstand der Unendlichkeit. … Alles an Christus erstaunt mich. Sein Geist beeindruckt mich zutiefst, sein Wille bringt mich aus der Fassung. Zwischen ihm und jedem anderen in der Welt gibt es überhaupt keinen Vergleich. Er ist wahrlich ein Wesen für sich. Seine Ideen und seine Gesinnung, die Wahrheit, die er verkündet, seine Überzeugungskraft lassen sich weder durch menschliche Organisation noch durch die Natur der Dinge erklären. … Je mehr ich mich nähere, je sorgfältiger ich untersuche: alles steht über mir – alles bleibt erhaben, eine Erhabenheit, die überwältigt. Seine Religion ist die Offenbarung einer Intelligenz, die ganz gewiss keine menschliche ist. … Man kann absolut nirgendwo, außer in ihm allein, die Imitation oder das Vorbild seines Lebens finden. … Ich suche vergebens in der Geschichte nach etwas Ähnlichem wie Jesus Christus oder nach etwas, das dem Evangelium nahe kommt. Weder die Geschichte noch die Menschheit, weder die Zeitalter noch die Natur bieten mir etwas, womit ich es vergleichen oder erklären könnte. Hier ist alles außergewöhnlich.“
(Vernon C Grounds: The Reason for Our Hope, Chicago , Moody Press 1945, S. 37; Angeführt in: Josh MacDowell, Die Bibel im Test, Hänssler-Verlag, Neuhausen-Stuttgart 1992, S. 166)
Wir laden den Leser ein, sich – wie Napoleon es tat – zu nähern und sorgfältig zu untersuchen und für sich selbst die Frage zu beantworten: Wer war Jesus Christus? Welche möglichen Antworten gibt es? Was spricht dafür, was spricht dagegen, dass er das war, was er zu sein behauptete: menschgewordener Gott?
1. Seine Geschichte
Zunächst ist festzustellen, dass Jesus in ärmlichen und völlig unscheinbaren Verhältnissen in einer römischen Provinz als Sohn eines Zimmermanns aufwuchs. Offenbar erlernte er das gleiche Handwerk wie sein Vater. Er besuchte nie eine höhere Schule, er hatte nie ein besonderes Amt inne, er gründete keine Familie, er baute kein Haus, er schrieb nie ein Buch. Ab seinem 30. Lebensjahr war er für drei Jahre als Wanderprediger unterwegs und sprach zu den Menschen sehr viel über das Reich Gottes. Dabei entfernte er sich nie mehr als ein paar hundert Kilometer von seiner Heimat. Nach diesen drei Jahren wendete sich die öffentliche Meinung gegen ihn, und er wurde mit ca. 33 Jahren zum Tode am Kreuz verurteilt. In seinem Prozess ging es dabei nicht um seine Taten – da konnte ihm niemand auch nur das Geringste nachweisen, sondern es ging einzig und allein um seine Identität. Die Führer des jüdischen Volkes klagten Jesus der Gotteslästerung an. Sie hatten seinen Anspruch, Gott zu sein, aus seinen Taten und Worten sehr gut verstanden (dazu mehr unter Punkt 3), deshalb war Jesus für sie ein Gotteslästerer und verdiente den Tod. Da Todesurteile aber der römischen Besatzungsmacht vorbehalten waren, brachten sie Jesus vor den römischen Statthalter Pontius Pilatus und forderten von ihm das Todesurteil gegen Jesus. Pilatus gab irgendwann dem Drängen der jüdischen Führer nach und verurteilte Jeus zum Tod am Kreuz. Die Kreuzigung wurde vor den Toren Jerusalems auf dem Hügel Golgatha vollzogen.
Wenn wir diesen kurzen, unscheinbaren und am Ende tragischen Lebenslauf betrachten, erhebt sich die Frage, wie es sein kann, dass Jesus so einen ungeheuren Einfluss auf die Menschheitsgeschichte ausgeübt hat und noch immer ausübt. Nach ihm richtet sich in großen Teilen der Welt die Zeitrechnung, eine Weltreligion ist nach seinem Namen benannt, über ihn gibt es in der Literatur mehr Werke als über irgendeine andere Person der Weltgeschichte und noch heute sind Millionen Menschen bereit, ihr Leben für ihn zu lassen. Woran liegt das? Was ist das Besondere an Jesus? Schauen wir uns im nächsten Punkt sein Leben einmal etwas genauer an.
2. Sein Leben
-
Was er sagte
Als einmal ein ganzer Trupp Beamter losgeschickt worden war, um Jesus festzunehmen, kehrten diese aber ohne Jesus zu ihren Auftraggebern zurück. Daraufhin wurden die Beamten gefragt, warum sie Jesus nicht ergriffen hatten. Ihre Antwort war: „Noch nie hat ein Mensch so geredet wie dieser.“ Nachzulesen im Johannesevangelium, Kapitel 7.
Die Worte Jesu hatten offenbar eine solche Wirkung, dass man sich nicht traute, ihn zu ergreifen. Woran lag das? Was war das Besondere an den Reden Jesu? Die Schreiber des Neuen Testaments benutzen häufig ein bestimmtes Wort, um das Reden Jesu zu beschreiben: Vollmacht. Das heißt, er sprach mit absoluter Autorität über jedes Thema. Dabei nahm er nie ein Wort zurück oder korrigierte etwas. Niemals ‚vermutete‘ er etwas oder sprach mit Ungewissheit über eine Sache. Was er sagte, war immer endgültig. Und selbst auf die schwierigsten Fangfragen seiner Gegner antwortete er mühelos mit unglaublicher Geistesgegenwart und Weisheit. Er stellte dabei Lehren und Lebensregeln auf, die so hochstehend und erhaben sind, dass sie nicht übertroffen werden können (z.B. Feindesliebe).
„Nach dem Lesen der Lehren von Platon, Sokrates oder Aristoteles kommen wir zu dem Schluss, dass der spezifische Unterschied zwischen ihren und Christis Worten der Unterschied zwischen einer Frage und einer Offenbarung ist.“ (Joseph Parker, Zitiert in: Frank S.Mead, Encyclopedia of Religious Quotations, Westwood, Fleming H. Revell, o.J., S. 57; Angeführt in: Josh MacDowell, Die Bibel im Test, Hänssler-Verlag, Neuhausen-Stuttgart 1992, S. 197)
Einschub über die Frage der Zuverlässigkeit der Texte des Neuen Testaments:
Vielleicht wendet der eine oder andere Leser an dieser Stelle ein: „Moment mal, wenn wir nur die Texte des Neuen Testaments als Belege heranziehen, ist das nicht zuverlässig genug. Brauchen wir nicht auch außerbiblische Belege für das, was Jesus sagte und tat?“
Das ist eine gute Frage. Was ist darauf zu antworten? Zunächst ist zu sagen, dass es außerbiblische Quellen über die Historizität Jesu gibt. Er wird von römischen Geschichtsschreibern wie Cornelius Tacitus, Lucian oder Sueton erwähnt. Ebenso nennt ihn der jüdische Geschichtsschreiber Flavius Josephus. In den jüdischen Talmud-Schriften kommt Jesus ebenfalls vor. Es gibt auch noch andere Autoren (Tertullian, Thallus) aus der Zeit des 1. und 2. Jahrhunderts, die Jesus Christus bzw. seine Anhänger explizit erwähnen.
Der weitaus gewichtigere Teil der Antwort auf die Frage besteht allerdings darin, dass wir uns klar werden, dass die Texte des Neuen Testaments hervorragende historische Quellen sind. Wenn wir die üblichen Prüfkriterien für historische Dokumente anwenden (bibliographische Prüfung, interne und externe Zuverlässigkeitsprüfung) werden wir feststellen, dass die Texte des Neuen Testaments eine absolute Sonderstellung unter den Texten des Altertums einnehmen. Die Anzahl der Manuskripte (alte erhaltene Abschriften) ist verglichen mit anderen Texten der Antike gewaltig. Und diese reichen zeitlich so nah an die Urschriften heran, dass man mehr als berechtigt ist zu sagen, dass die Schriften des NT absolut hervorragende historische Quellen sind. Menschen, die nur auf außerbiblische Belege bestehen, fordern quasi, dass man die ältesten, primären Quellen über Jesus ignoriert und dafür jüngere, sekundäre und weniger verlässliche Quellen heranzieht.
„… dem resultierenden Text des NT’s skeptisch gegenüberzustehen hieße, die gesamte klassische Antike in dunkle Vergessenheit geraten zu lassen; denn keine Dokumente des Altertums sind bibliographisch so gut belegt wie das Neue Testament.“ (J.W. Montgomery: History and Christianity, Inter-Varsity Press, 1972, S. 29; Angeführt in: Josh MacDowell, Die Bibel im Test, Hänssler-Verlag, Neuhausen-Stuttgart 1992, S. 82)
Nun wollen wir den kleinen Einschub wieder verlassen und uns direkt Jesus zuwenden.
-
Was er tat
Wenn sein Reden von absoluter Autorität und Vollmacht gekennzeichnet war, dann stellen wir das bei seinem Tun genauso fest.
Wie selbstverständlich vergab er Menschen ihre Sünden. Er zeigte Liebe und Anteilnahme und war gleichzeitig kompromisslos im Benennen von Sünde. Mühelos erkannte er Heuchelei oder Fangfragen. Er behandelte alle Menschen völlig gleich und verwehrte niemandem die Gemeinschaft. Wie nebenbei vollbrachte er Wunder – weckte Tote auf, heilte unzählige Menschen von Krankheiten und trieb Dämonen aus.
Er führte ein Gott hingegebenes, sündloses Leben. Als ihn einmal eine Menschenmenge von eher feindlich gesinnten Personen umgab, konnte er frei heraus fragen: „Wer von euch überführt mich einer Sünde?“ Johannesevangelium 8,46. Niemand war dazu in der Lage. Obwohl sie ihm ganz sicher gern etwas angehängt hätten, wenn das möglich gewesen wäre.
Und selbst bei seiner Gefangennahme, bei den Verhandlungen gegen ihn, bei seiner Auspeitschung und bei seiner grausamen Hinrichtung verlor er nie die Kontrolle, sondern verhielt sich beherrscht und würdevoll.
Wir fragen uns mit Rousseau: „Kann die Person, deren Geschichte die Evangelien wiedergeben, selbst Mensch sein? Welche Zartheit, welche Reinheit in seinem Verhalten! Welche Güte in seinen Unterweisungen! Welche Erhabenheit in seinen Lebensregeln! Welch tiefe Weisheit in seinen Reden! Welche Geistesgegenwart, welch geniale Gerechtigkeit in seinen Antworten! Ja, wenn das Leben und Sterben eines Sokrates das Leben und Sterben eines Philosophen waren, dann waren Leben und Sterben Jesu Christi das Leben und Sterben eines Gottes.“ (Frank Ballard: The Miracles of Unbelief, Edinburgh, T & T Clark, 1908, S. 251; Angeführt in: Josh MacDowell, Die Bibel im Test, Hänssler-Verlag, Neuhausen-Stuttgart 1992, S. 195)
Ja, aber – mögen vielleicht einige einwenden – kann es nicht sein, dass seine Jünger seine Taten einfach etwas übertrieben dargestellt haben, sodass am Ende der Eindruck entstand, Jesus wäre göttlich gewesen?
Aus mehreren Gründen sind wir der Meinung, dass es keinesfalls so gewesen sein kann. Zunächst können wir feststellen, dass die Zeit zwischen den berichteten Ereignissen und der Abfassung der Schriften des NT viel zu kurz war für Legendenbildung. Viele von denjenigen, die Jesus gesehen und gehört hatten, lebten ja noch und konnten über die Taten und Worte Jesu befragt werden.
Zum anderen ist zu fragen, ob wir Menschen überhaupt in der Lage wären, uns das Handeln und Reden Jesu auszudenken. Dazu bräuchte es nämlich jemanden, der mindestens die gleiche moralische Autorität, Weisheit und geniale Gerechtigkeit wie Jesus Christus hätte. Gibt es einen solchen Menschen? Wir glauben, dass kein menschlicher Geist jemals imstande wäre, sich einen solchen Charakter, wie wir ihn in Jesus vorfinden, auszudenken.
So sah es auch der Historiker Philipp Schaff: „Ein so origineller, so vollständiger, so beständig gleichbleibender, so vollkommener, so menschlicher und doch über alle menschliche Größe so erhabener Charakter kann weder ein Betrug noch ein Wahn sein. Der Dichter – so sagt man treffend – wäre in diesem Falle größer als der Held. Es bedürfte eines Größeren als Jesus, um einen Jesus zu erfinden“ (Philip Schaff: History of the Christian Church, 8 Bde., Grand Rapids: Eerdmans, 1960, S. 109; Angeführt in: Josh McDowell: Die Bibel im Test, Hänssler-Verlag, Neuhausen-Stuttgart, 1992, S. 164f)
3. Sein Anspruch, Gott zu sein
Wie oben schon erwähnt, wurde Jesus letzten Endes wegen seines ungeheuerlichen
Anspruchs, Gott zu sein, hingerichtet. Aber erhob er selbst wirklich diesen Anspruch? Die Antwort lautet: Ja, das tat er – und zwar klar und deutlich. Es gibt dabei direkte und indirekte Ansprüche, Gott zu sein. Wir wollen aus der Fülle einige exemplarisch herausgreifen.
-
Direkte Ansprüche
Christus, Sohn des Hochgelobten
Sehr deutlich wird sein Anspruch, Gott zu sein, bei seinem Verhör vor dem Hohen Rat (Synedrium) der Juden. Hören wir hinein (Markusevangelium 14,61-64): „… Wieder fragte ihn der Hohepriester und spricht zu ihm: Bist du der Christus, der Sohn des Hochgelobten? Jeus aber sprach: Ich bin es! Und ihr werdet den Sohn des Menschen sitzen sehen zur Rechten der Macht und kommen mit den Wolken des Himmels. Der Hohepriester aber zerriss seine Kleider und spricht: Was brauchen wir noch Zeugen? Ihr habt die Lästerung gehört. Was meint ihr? Sie verurteilten ihn aber alle, dass er des Todes schuldig sei.“
An sich war es dem Hohepriester verboten, sein Gewand zu beschädigen; fungierte er aber als Richter, sollte er auf diese Weise (Zerreißen des Obergewandes) sein Entsetzen über eine in seiner Gegenwart ausgesprochene Gotteslästerung zum Ausdruck bringen. Hier wird also mehr als deutlich, dass Jesus tatsächlich Anspruch auf Göttlichkeit erhob. Neben der klaren Antwort auf die Frage, ob er der Christus (der erwartete Messias) sei, wird das zusätzlich deutlich durch die Formulierung „sitzen zur Rechten der Macht“, welche eine eigene hebräische Ausdrucksweise für die Gottheit ist.
Der Hohe Rat – bestehend aus den angesehensten Männern eines hochkultivierten und tiefreligiösen Volkes – verstand den Anspruch Jesu, Gott zu sein, sofort und sprach ohne zu zögern das Todesurteil aus.
Gleichsein mit dem Vater
Auch an anderen Stellen lesen wir, dass Jesus den Anspruch erhob, Gott zu sein. Im Johannesevangelium, Kapitel 10, Vers 30 sagte Jesus Folgendes: „Ich und der Vater sind eins.“ Wieder begriffen die Juden sofort den ungeheuren Anspruch dieser Aussage, und sie ergriffen Steine, um ihn auf der Stelle zu steinigen. Als Jesu sie fragte, für welches seiner guten Werke sie ihn steinigen wollten, war die Antwort der Juden (Vers 33): „Wegen eines guten Werkes steinigen wir dich nicht, sondern wegen Lästerung, und weil du, der du ein Mensch bist, dich selbst zu Gott machst.“
Ewige zeitlose Existenz
In einem Streitgespräch mit einigen religiösen Führern der Juden, die sich auf die Abstammung von Abraham beriefen, entgegnete Jesus (Johannes 8,58): Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ehe Abraham wurde, bin ich.“
Abermals war die Reaktion der Juden, dass sie Steine aufhoben, um ihn zu steinigen. Warum? „Ich bin“ war der Name, mit dem Gott sich seinem Volk im Alten Testament als der ewig Seiende geoffenbart hatte. So hatte er sich Mose vorgestellt (2.Mose 3,14): „Ich bin, der ich bin.“ Jesus erhob also mit dieser Formulierung den Anspruch, diesem ewigen aus sich selbst heraus existierenden Gott gleich zu sein.
Indirekte Ansprüche.
Wir finden in der Bibel sehr viele Stellen, aus denen deutlich wird, dass Jeus auf unterschiedliche Weise, indirekt den Anspruch erhob, Gott zu sein. Es würde den Rahmen dieses Artikels sprengen, wollten wir alle aufzählen. Deshalb erwähnen wir hier einige exemplarisch und führen die dazugehörige Bibelstelle an.
Jesus akzeptierte, dass man ihn als Gott anbetete.
Matthäus 14,33: „Die aber in dem Schiffe waren, kamen und warfen sich vor ihm nieder und sprachen: Wahrhaftig, du bist Gottes Sohn!“
Er sprach davon, dass man in ihm Gott erkennen könnte.
Johannes 14,9: „Wer mich sieht, sieht den Vater.“
Er beanspruchte das Recht, Sünden vergeben zu können.
Lukas 7,48: „Er aber sprach zu ihr: Deine Sünden sind vergeben.“
Er behauptete, dass man nur durch ihn zu Gott kommen könnte.
Johannes 14,6: „Niemand kommt zum Vater, als nur durch mich.“
Er erklärte, selbst der Schlüssel zum Leben und zur Wahrheit zu sein.
Johannes 14,6: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben.“
Er beanspruchte absolute Autorität.
„Mir ist alle Gewalt gegeben im Himmel und auf Erden.“
William E. Biederwolf schließt aus den dargestellten Tatsachen: „Wer das Neue Testament liest und nicht sieht, dass Christus mehr beansprucht, als nur ein Mensch zu sein, der kann ebensogut zur Mittagszeit an einem wolkenlosen Tag den Himmel absuchen, ohne die Sonne zu sehen.“ (Zitiert in: Frank S.Mead, Encyclopedia of Religious Quotations, Westwood, Fleming H. Revell, o.J., S. 50; Angeführt in: Josh McDowell: Die Bibel im Test, Hänssler-Verlag, Neuhausen-Stuttgart, 1992, S. 152)
4. Das Trilemma um Jesus.
Nach alledem, was wir bis hierher über Jesus erfahren haben, ergibt sich für uns ein merkwürdiges Trilemma. Was machen wir mit dem Anspruch Jesu, Gott zu sein?
Wenn wir nüchtern an diese Frage heran gehen, haben wir zunächst zwei Möglichkeiten:
- A) Sein Anspruch war falsch.
- B) Sein Anspruch war berechtigt.
Nehmen wir den Fall A, sein Anspruch war falsch, dann ergeben sich hieraus wiederum zwei Möglichkeiten:
A 1) Er wusste, dass sein Anspruch falsch war.
A 2) Er wusste nicht, dass sein Anspruch falsch war.
Somit haben wir drei Möglichkeiten, mit seinem Anspruch, Gott zu sein, umzugehen. Wir wollen sie kurz betrachten.
A 1) Er wusste, dass sein Anspruch falsch war
Wenn Jesus wusste, dass er nicht Gott war, dann hatte er alle Menschen um sich herum willentlich getäuscht. Er war dann ein Lügner allerschlimmsten Ausmaßes und ein Heuchler obendrein; denn er sagte anderen, sie sollten ehrlich sein, was immer es auch kosten möge, während er selbst eine kolossale Lüge lehrte und lebte.
Sein Vorgehen wäre auch unglaubliche Hochstapelei und böse gewesen, denn er versprach anderen Menschen ewiges Leben, wenn sie an ihn glauben würden.
Außerdem wäre er auch ein Narr gewesen, denn sein Anspruch, Gott zu sein, brachte ihm letztendlich den grausamen Tod am Kreuz.
Was ist also von der Variante zu halten, dass Jesus ein Lügner war. Der Historiker Philipp
Schaff hat es aus unserer Sicht sehr gut zusammengefasst: „Die Hypothese der Hochstapelei ist sowohl in moralischer als auch in allgemeiner Hinsicht so empörend, dass sie sich durch ihre bloße Aussage schon selbst verdammt. … Kein Gelehrter, der irgend Anstand und Selbstachtung besitzt, würde es heute noch wagen, sich öffentlich zu dieser Theorie zu bekennen. Wie, im Namen der Logik, des gesunden Menschenverstandes und der Erfahrung, sollte ein Hochstapler – also ein betrügerischer, selbstsüchtiger, verderbter Mensch – den reinsten und edelsten Charakter, den die Geschichte überhaupt kennt, in der vollkommensten Atmosphäre der Wahrheit und Realität erfunden und zeitlebens aufrechterhalten haben.? Wie sollte er einen solchen Plan beispielloser Wohltätigkeit, moralischer Größe und Erhabenheit erdacht und geopfert haben, angesichts größter Vorurteile seiner Mitmenschen und seines Zeitalters?“ (Philipp Schaff: The Person of Christ, New York, American Tract Society, 1913, S. 94f; Angeführt in: Josh McDowell: Die Bibel im Test, Hänssler-Verlag, Neuhausen-Stuttgart, 1992, S. 165)
A 2) Er wusste nicht, dass sein Anspruch falsch war
Könnte es sein, dass Jesus sich irrigerweise für Gott hielt und deshalb so lebte und lehrte, wie wir es im NT vorfinden? Schließlich ist es durchaus möglich, aufrichtig aber im Irrtum zu sein. Bei dieser These müssen wir uns allerdings klar machen, dass es keine kleine Spinnerei ist, wenn jemand meint, Gott zu sein. Hatte Jesus eventuell solche Wahnvorstellungen und war letzten Endes geisteskrank?
Eine solche Erklärung für sein Leben und seine Lehren ist völlig abwegig. Jeder, der schon einmal mit Menschen zu tun hatte, die Wahnvorstellungen unterliegen, weiß, dass ihr Denken, Reden und Verhalten von völlig anderer Art ist, als wir es bei Jesus vorfinden.
Philipp Schaff: „Sollte solch ein Intellekt – klar wie der Himmel, frisch wie Bergesluft, scharf und durchdringend wie ein Schwert, von Grund auf gesund, kraftvoll, immer bereit und immer beherrscht – einem radikalen und so schwerwiegenden Wahn über sein eigenes Wesen und seine eigene Sendung unterliegen? Eine absurde Vorstellung!“ (Philipp Schaff: The Person of Christ, New York, American Tract Society, 1913, S. 97f; Angeführt in: Josh McDowell: Die Bibel im Test, Hänssler-Verlag, Neuhausen-Stuttgart, 1992, S. 167)
B) Sein Anspruch war berechtigt.
Kurz vor dem Ende des Johannesevangeliums steht über Jesus Folgendes geschrieben (Joh. 20,31): „Diese (Dinge über Jesus) aber sind geschrieben, auf dass ihr glaubet, dass Jesus der Christus ist, der Sohn Gottes, und auf dass ihr glaubend Leben habet in seinem Namen.“
Lieber Leser, prüfe einmal für dich selbst die Tatsachen mit innerer Aufrichtigkeit und stelle fest, ob Jesus ein Lügner oder Geistesgestörter oder Herr und Gott ist!
Der Autor dieser Zeilen tat das 1993 (im Alter von 27) und hat es nie bereut, Jesus sein Leben anvertraut zu haben.
Wir meinen, dass die Tatsachen deutlich dafür sprechen, dass Jesus der war, der er behauptete zu sein: menschgewordener Gott. Und das Schöne ist, dass Jesus Menschengestalt angenommen hat, damit wir Menschen eines ganz sicher wissen können: Er liebt uns – jeden einzelnen Menschen. Deshalb kam er vom Himmel auf die Erde, damit wir den Weg von der Erde in den Himmel finden können. Über ihn führt der Weg ganz sicher in den Himmel, weil er für alle Sünden, die uns Menschen von Gott trennen, mit seinem eigenen Leben bezahlt hat.
Hier liegt nach unserer Auffassung der Unterschied zu anderen Religionen. Dort muss man etwas tun, um sich zu Gott hin zu arbeiten, hier wurde etwas für uns getan. Und Jeus zwingt uns zu nichts. Er will uns nicht besiegen, sondern er möchte unser Herz durch seine Liebe gewinnen. Sein Angebot steht noch heute: „Wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen.“ Johannes 6,37. Wirst du kommen?